Der Tourismus entlang des Ammergebirges ist heute an wenigen Punkten wie z.B. Neuschwanstein und Garmisch-Partenkirchen mit Zugspitze schon sehr ausgeprägt. Es kann (ähnlich wie in Berchtesgaden) mit einer Steigerung um ca. 10% gerechnet werden, vor allem aber werden mehr umweltbewusste Gäste erwartet, die länger in der Region verweilen und in den Genuss eines guten ÖPNV-Angebots kommen – mit Gästekarte sogar kostenfrei.
Für Besucher besonders reizvoll sind neben dem alten System der Reitwege vor allem die königlichen Häuser, die neben den Schlössern vor allem von König Ludwig II. regelmäßig aufgesucht wurden.
Ein Wegeleitsystem ohne Wegegebote wird auch die sportliche Betätigung unterstützen, die nur wenige Auflagen zu beachten hat und dabei die Kernzone entlasten soll.
Tourismus
Der Tourismus entlang des Ammergebirges ist heute an wenigen Punkten wie z.B. Neuschwanstein und Garmisch-Partenkirchen mit Zugspitze schon sehr ausgeprägt. Eine Steigerung wird wohl nur in einem Umfang wie in Berchtesgaden zu erwarten sein. Hier geben 10% der Besucher an, nur wegen des Nationalparks hier zu sein.
Eine Veränderung ist zu erwarten bezüglich der Verweildauer und des Umweltverhaltens dieser an Nationalparks interessierten Besucher, die in Deutschland ein Potential von ca. 10 Mio (nach Univ.-Prof. Dr. Hubert Job) bilden. Eine Verstetigung der Besucherzahlen über das ganze Jahr darf erwartet werden.
Da die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs sehr gut und (mit Gästekarte) sogar kostenlos sind, ist eine umweltfreundliche Anreise attraktiv.
Die bestehenden Gaststätten und Unterkunftshäuser im Nationalpark bleiben als Stützpunkte für Besucher, Wanderer und Bergsteiger erhalten. Sie sollen umweltfreundlich betrieben werden. Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in Anpassung an die zeitgemäßen Erfordernisse sind möglich und erwünscht.
Vorhandene Bergbahnen und Fahrtmöglichkeiten (z.B. Kenzen- und Bleckenaubus) werden Bestandsschutz haben. Das überörtlich bedeutsame Wanderwegenetz wird erhalten bleiben und optimal beschildert sein.
Schlösser und Reitwege
Schlösser und Königshäuser
Im vorgeschlagenen Nationalpark Ammergebirge liegen Königsschlösser sowie Häuser und Hütten, die König Ludwig II. von Bayern erbaut oder häufig besucht hat:
- Schloss Neuschwanstein
- Schloss Linderhof
Im Nationalparkgebiet oder in unmittelbarer Nachbarschaft dazu befinden sich
- Schloss Hohenschwangau
- Schachenhaus (im Suchraum Wetterstein)
- Schweizerhaus in der Bleckenau
- Königliche Häuser auf dem Pürschling
- Kenzenhütte
- Brunnenkopfhäuser
Daneben gab es noch eine Reihe von kleinen Hütten an den Reitwegen, die Ludwig II. zur kurzen Rast nutzte.
Die Landschaft sieht man auf: https://www.google.de/maps/@47.5328897,10.8938186,12z/data=!5m1!1e4
und weiterführende Anregungen finden sich hier: http://ludwig.cmswp.de/category/ammergebirge/
Reitwege
Reitwege erleichterten in der Vergangenheit die Fortbewegung im Gebirge. Sie wurden in größerem Umfang (man spricht von 200 km Gesamtlänge) wohl von Ludwigs Vater Max II. vor allem für Jagdzwecke angelegt und sind teilweise bis heute erhalten. Heute dienen sie als sehr bequeme Wanderwege.
Sie hatten eine gleichmäßige Steigung von 8 % und waren circa 2 m breit. In der Regel waren sie – wo nötig – im Trockenmauerbau angelegt. Anfang der 1870er Jahre ließ Ludwig II. die Reitsteige, die zu seinen Berghütten führten, erweitern, um dorthin auch mit einem eigens dafür konstruierten Bergwägelchen fahren zu können.
Bekannte Reitwege, die heutzutage als Wanderwege genutzt werden, sind:
- der Weg in die Bleckenau und weiter über die Jägerhütte zum Plansee
- der Ahornreitweg
- der Max-Steig von der Jägerhütte über den Niederstraußbergsattel und das Gabelschrofenjoch zur Kenzenhütte
- der Weg von Linderhof über den Bäckenalmsattel zur Kenzenhütte
- der Reitweg zu den Brunnenkopfhäusern
- der Weg von Unterammergau zum Pürschlinghaus
Max II. bezahlte aus seiner Privatschatulle den Bau einer Verbindungsstraße von Breitenwang entlang dem Plansee nach Linderhof bis zur Roten Brücke bei der Ettaler Mühle. Diese landschaftlich besonders reizvolle Strecke ist die heutige Staatsstraße 2060.
Themenwanderungen entlang der Reitwege bieten Einblicke in historische und kulturelle Entwicklungen: Auch der Aspekt Bildung kommt im Nationalpark Ammergebirge nicht zu kurz.
Besucherleitsystem
Wie im Nationalpark Berchtesgaden ist im Ammergebirge ein Wegegebot oder -verbot aufgrund der topografischen Gegebenheiten – außer in temporären Wildschutzgebieten – wohl nicht nötig. Die Besucher und Erholungssuchenden sollen aber in geeigneter Weise und unübersehbar darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Verlassen der markierten Wege zu Beeinträchtigungen und Störungen der Fauna und Flora führen kann. An den schon vorhandenen Zugangsstellen werden die Besucher – wie in anderen Nationalparken – über das Besucherleitsystem informiert.
Bereits jetzt existiert ein Forst- und Bergwegenetz das den Anforderungen der Biker und Wanderer genügt. Geführte Wanderungen erschließen besondere Bereiche. An geeigneter Stelle platzierte Informationen fördern das Verständnis für Pflanzen, Tiere und weitere alpine Aspekte. Das überörtlich bedeutsame Wanderwegenetz bleibt auch im Nationalpark erhalten. Da die Nationalparkverwaltung den Wegeunterhalt übernimmt, wird der Deutsche Alpenverein (DAV), der jetzt diese Aufgabe erfüllt, entlastet.
Aktivitäten im Nationalpark – Sport
Ähnlich wie im Nationalpark Berchtesgaden sollen auch im Ammergebirge
- die sportlichen Aktivitäten im Nationalpark auch weiterhin so viel Raum beanspruchen können wie jetzt,
- bestehende Schwerpunktbereiche erhalten bleiben, um die Kernzone zu entlasten, und
- die Besucher für die Belange der Natur durch geeignete Informationen sensibilisiert werden.
Ziele zu Einzelsportarten
Wandern:
- Die bestehenden markierten Weg- und Steiganlagen bleiben im jetzigen Umfang erhalten.
- Informationen sollen die Besucher dazu motivieren, in sensiblen Bereichen auf den Wegen zu bleiben.
Klettern:
- Alle Kletterrouten mit ihren spezifischen Schwierigkeitsgraden bleiben erhalten.
Radfahren:
- Das Radfahren ist auf allen dafür ausgewiesenen Wegen erlaubt.
Drachen- und Gleitschirmfliegen:
- Die vorhandenen Start- und Landeplätze am Tegelberg und Buchenberg liegen außerhalb des Nationalparkgebiets und bleiben erhalten. Im Nationalpark sind keine Starts und Landungen erlaubt.
- Die Flugstrecken können im bisherigen Umfang genutzt werden.
- Zum Schutz störungsempfindlicher Tierarten und ihrer Brutplätze werden, falls nötig, zeitweise Zonen ausgewiesen, die nicht oder nur eingeschränkt überflogen werden dürfen.
- Scharfes Anfliegen von Graten, Felsrücken und Felsvorsprüngen ist zu vermeiden
Wintersport:
- Vorhandene Routen für Skibergsteiger und Schneeschuhwanderer bleiben erhalten.
- Es gelten die Empfehlungen des Alpenvereins für naturverträgliches Skibergsteigen.
- Zum Schutz störungsempfindlicher Tierarten und ihrer Brutplätze werden, falls nötig, zeitweise Ruhezonen ausgewiesen, die nicht betreten werden können.
Canyoning und Eisklettern sind im Nationalpark nicht erlaubt.